Nachruf

Lieber Blacky!

Vor mehr als zwölf Jahren bist du bei uns eingezogen. Eines Tages im Oktober 2008 warst du plötzlich da. Die Sache mit der Katzenklappe hast du dir selbst beigebracht. Du hast unser Haus von unten bis oben inspiziert und beschlossen, hier zu bleiben. Deine großen grünen Augen und dein Schmusen und Schnurren haben uns davon überzeugt, dass du zu uns gehörst.

Eine Katze hat sieben Leben, so sagt man. Als dich ein Auto angefahren und dir das Becken gebrochen hat, und du dich wochenlang nicht bewegen konntest, dachten alle, das schaffst du nicht. Aber du warst geduldig und hast die schlimme Zeit überstanden. Du bist wieder aufgestanden. Ein Leben weniger?

Als dir ein böser Hund fast den Schwanz abgebissen hat und der Arzt dich wieder zusammennähen musste, hast du so viel Blut verloren, dass niemand damit rechnete, dass du das überstehst. Aber du hast dich wieder aufgerappelt. Ein Leben weniger?

Du warst dein Leben lang ein Kämpfer. Du hast es mit jedem aufgenommen, der versucht hat, in unser Revier einzudringen, egal ob Nachbarskater, Waschbär oder Marder, du hast ihnen nachdrücklich klargemacht, wer hier der Herrscher im Revier ist. Sogar einen Fuchs hast du mutig in die Flucht geschlagen. Du hast dich nie vor Gegnern gefürchtet, auch wenn sie größer waren als du. Du hast dich nie unterworfen. So manchen Tag bist du mit zerfetztem Fell und blutigen Schrammen nach Hause gekommen, aber immer mit hoch aufgerichtetem Schwanz und erhobenen Hauptes.

Und dennoch, ein kleiner hinterhältiger Krebs hat dir deine noch verbliebenen Leben in wenigen Wochen weggenommen. Niemand konnte etwas dagegen tun. Deine Zähne und Krallen waren machtlos, und weder wir noch die Ärzte konnten dir helfen. Ein kleiner böser Tumor hat den großen stolzen Kater schließlich bezwungen.

Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde, schneller als wir es uns wünschten. Heute nun bist du den Weg über die Regenbogenbrücke gegangen.

Für uns warst du ein Mitglied unserer Familie, ein verschmuster und immer schnurrender Begleiter und Freund. Von all unseren Katzen warst du der schlauste und geschickteste. Du warst ein Gourmet. Wenn es etwas Leckeres vom Grill oder aus der Pfanne gab, warst du zur Stelle, um mit Ablenkungsmanövern und blitzschnellem Zulangen deinen Teil zu ergattern. Den von der nur kurz unbeaufsichtigten Weihnachtstafel gestohlenen (perfekt rosa gebratenen!) Rehrücken haben wir dir längst verziehen.

Das alles ist Geschichte. Du wirst dich nicht mehr beim Fernsehen zwischen uns drängeln. Nie wieder wirst du dich zum Schlafengehen neben dem Kopfkissen ausstrecken und dir dein weiches Bauchfell kraulen lassen, um uns dann gemeinsam in den Schlaf zu schnurren.

Jetzt wandelst du in den goldenen Steppen, wirst beschütz von der Großen Bastet, der Göttin aller Katzen. Du wirst deine Schmerzen vergessen und deine Wunden werden heilen.

Lebe wohl, kleiner großer Kater.

Wir vermissen dich.

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